Ein Malheur kann immer mal auf dem Parkett passieren. Nicht aufgepasst, schon ist der Macken, die Kerbe oder eine Schramme drin. Aber auch einzelne Fehlstellen oder gelöste Lamellen bei Mosaikparkett, welche die Optik beeinträchtigen, können Gründe sein, um Parkett zu reparieren. Wenn das Parkett hingegen in seiner Gesamterscheinung in die Jahre gekommen ist und mehr als eine Problemstelle aufweist, sind Abschleifen, Ausbessern und das wiederholte Versiegeln oder Ölen die bessere Alternative.
Wichtig: Reparieren lohnt sich bei geringem Ausmaß, denn jede Beschädigung schadet dem hochwertigen Parkettboden, es kann Feuchtigkeit eindringen, die das Holz aufquellen lässt und aus einer Beschädigung wird langfristig ein Schaden. Auch das Auge kann sehr empfindlich auf Kratzer und Dellen reagieren, sie stören das harmonische Gesamtbild.
Geöltes Parkett lässt sich einfacher reparieren als versiegeltes Parkett. Es kommt allerdings auch immer darauf an, welcher Art die Beschädigung ist, wie tief sie geht und um welche Parkettausführung, Verlegemuster und Verlegeart es sich handelt. Nicht alle Reparaturarbeiten an Parkett sind für den Heimwerker oder Laien geeignet. In erster Linie lassen sich kleinere und nicht allzu tiefe Kratzer oder Dellen beseitigen. Für handwerklich Geübte und Begabte ist auch der Austausch von einzelnen verklebten Parkettdielen oder Lamellen von Mosaikparkett, die beschädigt oder nicht mehr fest mit dem Untergrund verbunden sind, möglich. Dazu ist es aber hilfreich, wenn das Parkett selbst verlegt wurde.
Vor der Reparatur des Parketts
Grundsätzlich sind die entsprechenden Stellen vor dem Ausbessern gründlich zu reinigen. Das geschieht je nach Art der Oberflächenbehandlung entweder mit Reinigungsprodukten oder mit einem Hobel bzw. Schleifpapier für Holzdielen. Bei geöltem Parkett genügt meist die gründliche Reinigung. Sollten kleine Stücke herausgebrochen sein, müssen lose Teile zuvor entfernt werden.
Einzelne beschädigte Dielen oder Mosaikparkett-Lamellen werden zuerst herausgenommen. Hier ist darauf zu achten, einen guten Ansatzpunkt zu finden, um die betreffenden Elemente mit dem Werkzeug anzuheben. Kleber- und Parkettreste auf dem Untergrund müssen rückstandlos entfernt werden.
Oberflächliche Schleifspuren und Kratzer auf dem Parkett auspolieren
Ein weiches, fusselfreies und sauberes Tuch reicht hier schon aus, alternativ bieten sich auch Poliertücher für Parkett an, die einzeln oder in Reparatur-Sets erhältlich sind. Weiterhin wird eine Parkettpolitur benötigt, auch Holzmöbelpolitur, pflanzliche Öle oder Wachse erfüllen ihren Zweck. Die zu behandelnde Stelle wird feucht gereinigt und gut getrocknet. Anschließend geben Sie etwas Politur auf den Lappen und reiben über Kratzer oder Schleifspuren, bis diese unsichtbar geworden sind.
Kratzer, Schrammen und Risse mit dem Reparatur-Set beheben
Kleine Reparaturen wie vereinzelte Kratzer, Risse, Dellen kann auch der Laie selbst bewältigen. Im Handel finden sich spezielle Reparatur-Sets, bestehend aus Hartwachs in verschiedenen Holzfarben, einem Schmelzgerät, um das Wachs zu erhitzen, einem Hobel, Schleif- und Poliertüchern sowie Klarlackstift oder Klarlackspray zum Versiegeln. Die Reparatur erfolgt Schritt für Schritt:
- Lose Elemente an der beschädigten Stelle werden zuerst entfernt, versiegelte Stellen sollten angeschliffen werden. Auch Kratzer sollten gesäubert werden, z.B. mit einem Messer oder einer Kreditkarte.
- Bestimmen Sie die farblich passenden Wachsstäbchen aus dem Set. Mitunter ist ein transparenter Füllstoff beigefügt, der als Beimischung für die Tiefenwirkung sorgt.
- Mit dem Schmelzgerät wird das Wachs nun erhitzt und kleine bedarfsgerechte Portionen abgetrennt. Die einzelnen Farben, ggf. mit Füllstoff, mischen.
- Die Schadstelle mit dem Gemisch auffüllen, auf einen leichten Überstand achten.
- Mit dem Hobel den Überstand entfernen.
- Ist das Ergebnis noch nicht perfekt, den Vorgang wiederholen. Auch einzelne Farbwachse können jetzt zum Erreichen der optimalen Farbe erneut aufgetragen werden. Danach noch einmal abhobeln. So oft wiederholen, bis das Ergebnis überzeugt.
- Die behandelte Oberfläche mit einem trockenen staubfreien Tuch oder einem kleinen Stück Vlies reinigen und entfetten.
- Bei versiegeltem Parkett die Stelle mit dem Klarlackstift oder Klarlackspray erneut versiegeln und nach der Trocknung polieren, bei geölten oder gewachsten Oberflächen wird nach der Behandlung mit Politur oder Öl nachpoliert.
Einzelne Dielen oder Mosaiklamellen austauschen
Wer seinen Parkettboden selbst verlegt hat, kann auch das Austauschen einzelner beschädigter oder gelöster Dielen oftmals vornehmen. Anhand des Dielenbodens soll die Vorgehensweise kurz erläutert werden:
- Zunächst wird die entsprechende Diele vorsichtig mit einer Tauchsäge ausgeschnitten.
- Danach erfolgt das Heraushebeln mit dem Meißel oder einem Stechbeitel, dabei achtsam vorgehen, um die benachbarten Dielen nicht zu beschädigen.
- Die Diele nun abheben, dabei verbleibt meist Trägermaterial und Kleber.
- Mit Hammer, Meißel und Spachtel die Überreste vollständig vom Untergrund entfernen. Stelle anschließend säubern und gründlich absaugen.
- Durch Einpassen der neuen Diele können Sie prüfen, ob alles passt, auch etwaige störendende Reste machen sich dadurch bemerkbar.
- Nun wird Kleber auf den Untergrund aufgetragen, zusätzlich sind die Stirnkanten erneut zu verleimen.
- Zum Abschluss die neue Diele einsetzen und mit einem Gummihammer festklopfen.
Das Prinzip bei Mosaikparkett-Lamellen ist nahezu gleich. Allerdings sollten Sie immer einige Lamellen mehr heraus nehmen, um genügend Arbeitsraum zu haben.
Hohlstellen durch Injektion mit Flüssigklebstoff beseitigen
Für Hohlstellen unter dem Parkett bieten sich heute ebenfalls schon Heimwerker-Lösungen an. Hier kommen Injektionen mit flüssigem Klebstoff zum Einsatz. Dazu muss durch Abklopfen der Hohlbereich bestimmt werden. Je nach Ausmaß werden ein oder mehrere Bohrlöcher mit einer Größe von etwa 2,5 mm gesetzt. Die Bohrlöcher großzügig mit Klebestreifen abdecken. Danach kann der Flüssigklebstoff mittels Spritze in die Löcher eingebracht werden und verteilt sich an den Hohlstellen. Herausquellender Klebstoff muss sofort entfernt werden. Im Anschluss ist das Bohrloch zunächst mit Weichwachs für die Tiefenfüllung und anschließend mit Hartwachs zu verschließen.
Umfangreiche Parkettreparatur/Parkettsanierung
Die umfangreiche Parkettreparatur bietet sich natürlich nach dem Abschleifen des Bodens an. Mit dem so entstehenden Schleifstaub und einem Bindemittel (Fugenkitt) wird eine Paste angerührt, die Schadstellen jeder Art perfekt und bis in die Tiefe beseitigt. Nach dem gründlichen Säubern und Absaugen des Bodens kann die Reparatur großflächig oder auf Teilbereichen erfolgen. So hat das Parkett später auch einen perfekt einheitlichen Farbton, was partiell mit Hartwachsen nur schwierig zu erreichen ist.