Echtholz-Parkett ist langlebig und robust, es kann mehrfach abgeschliffen und wieder versiegelt oder geölt werden. Dennoch ist es ratsam, den hochwertigen Bodenbelag vor Beschädigungen zu schützen. Im Alltag können diese verschiedener Natur sein – Möbel rücken, Gegenstände, die auf den Boden herabfallen, Verschmutzungen, die Kratzer und kleine Risse verursachen.
Beschädigungen gleich welcher Art beeinträchtigen nicht nur die Optik und das attraktive Erscheinungsbild, sie ermöglichen auch den Eintritt von Feuchtigkeit, die dem Holz schaden kann. Vorbeugen ist besser als Heilen, sagt ein altes Sprichwort. Wenn Sie lange Freude an Ihrem unversehrten Parkettboden haben möchten, helfen Ihnen die nachfolgenden Tipps und Kniffe, Parkett nachhaltig zu schützen.
Mit sauberem Schuhwerk das Parkett betreten
Der erste Tipp hat nichts mit einem Sauberkeitsfimmel zu tun, denn die Begründung ist einleuchtend. An Straßenschuhen haften verschiedenste Schmutzpartikel an, oftmals haben sich kleine Steinchen in die Profilsohle verirrt, die mit jedem Schritt über das Parkett schleifen. Es entstehen viele kleine Risse, die sich mit der Zeit auch zu größeren Rissen erweitern können, insbesondere wenn Feuchtigkeit eindringt. Intelligente Schuhabstreifer aus Metall oder Gummi bzw. mit Borsten besetzt, sollten im Eingangsbereich nicht fehlen. Noch besser ist es natürlich von den Arbeitsschuhen auf Hausschuhe mit weichen Sohlen zu wechseln.
Generell auf Schuhabsätze achten
Mitunter verursachen Absätze Beschädigungen auf dem Parkettboden, weshalb es sich lohnt, das Augenmerk darauf zu richten. Hierzu zählen vor allen Dingen schwarze Kunststoff- oder Gummiabsätze, die unansehnliche Schlieren hinterlassen können. Diese sind oftmals nur schwierig zu beseitigen, gerade, wenn es sich um geöltes oder gewachstes Parkett handelt. Spitze Stiletto-Absätze tun dem Parkett ebenfalls nicht gut. Da Parkett ohnehin eine etwas glattere Oberfläche aufweist, ist das Gehen mit hohen Schuhen darauf nicht immer ganz unproblematisch. Schnell ist dann ein Kratzer hineingehauen. Frau dreht sich auf dem Absatz um oder versucht durch einen stärkeren Auftritt Halt zu finden und hinterlässt Kerben.
Schutz durch regelmäßiges Reinigen
Der Parkettboden will optimal gepflegt sein. Zwar zeigt er sich pflegeleicht, dennoch setzen sich Staub, Umweltpartikel und Schmutz darauf ab. Einmal wöchentlich empfehlen sich daher das Absaugen sowie das feuchte Wischen des Bodens mit einem speziellen Parkettreiniger, der einen sanften Schutzfilm nach dem Trocknen hinterlässt und somit den Boden auch für neue Verunreinigungen und Ablagerungen weniger anfällig macht. Stellen Sie beim Staubsauger die Bürstenfunktion ein, die für glatte Bodenbeläge gedacht ist. Akute Verunreinigungen wie Krümel, grober Schmutz und Flüssigkeiten, die verschüttet wurden, sollten direkt beseitigt werden. Feucht wischen heißt feucht wischen und nicht nass. Verwenden Sie niemals aggressive Reinigungsmittel.
In diesem Zusammenhang soll auf ein Phänomen hingewiesen werden, dass gar nicht mal so selten vorkommt. Teppiche, die im Raum ausliegen, brauchen auch von Zeit zu Zeit eine intensive feuchte Reinigung. Manche verwenden dazu oxidative Reiniger mit leichtem Bleicheffekt. Dagegen ist prinzipiell nichts zu sagen. Allerdings darf die Reinigung des Teppichs mit solchen Mitteln nicht auf dem Parkettboden erfolgen. Die Substanzen greifen Holz wie auch Versiegelung an und können unansehnliche Flecken hinterlassen.
Schutz des Parketts: Teppiche auslegen
Dekorative Teppiche machen den Wohnraum behaglich, sie bieten eine zusätzliche Schall- und Wärmedämmung. Ein großer Teppich in der Raummitte schützt das Parkett nachhaltig und insbesondere im Bereich von Couch, Sofa, Sesseln und Tischen. Hier wird gerne mal gegessen und getrunken. Der Teppich schont das Parkett, auch die Kleinen können darauf unbesorgt ihr Spielzeug schieben und rollen. Vor Regalen, Vitrinen oder Schränken eignet sich ein entsprechend großer oder langer Teppich, um beim Herausnehmen von Gegenständen das Risiko eines Aufpralls abzumindern. Das kommt den Gegenständen selbst wie auch dem Parkett zugute.
Für die geliebte Hauskatze Spiel- und Kratzflächen schaffen
Junge Katzen spielen gern, alle Katzen kratzen gern. Es gibt auch Tiere, die aus bestimmten Gründen kratzen z. B., weil sie sich einsam und unbeachtet fühlen oder mit Situationen nicht zurechtkommen. Da kann auch mal das geölte Holzparkett seine Kratzer abbekommen. Teppiche und ein Kratzbaum nützen dem Tier und dem Parkett. Generell halten sich die Tiere ohnehin lieber dort auf, wo sie ihre Krallen pflegen und bewegen können. Für Katzen, die das Kratzen an Wänden, Möbeln und Böden extrem betreiben, haben sich sanfte Erziehungsmaßnahmen bewährt. Denn hier liegt meist ein tieferes Problem zugrunde.
Möbelgleiter und Bodenmatten verwenden
Möbelrücken ist von Zeit zu Zeit eine Option, wenn der Raum neu gestaltet werden soll. Aber auch im Alltag werden Sessel oder Stühle bewegt. Es kann etwas hinter die Kommode fallen und, um dort heranzukommen, muss diese beiseitegeschoben werden. Hier lauert immer Gefahrenpotential für das Parkett. Selbstklebende Möbelgleiter aus sanftem Filz finden sich im Handel in allen Größen und Formen und werden unter den Möbeln schnell angebracht. Diese sollten regelmäßig erneuert werden, da sich auch hier Staub und Schmutz ansetzen, insbesondere Sand und Staubkristalle.
Für rollende Einrichtungsgegenstände wie Drehstühle, Bürostühle, mobile Regale oder Beistelltische mit Rollenfuß empfehlen sich kratz- und rutschfeste Bodenschutzmatten aus unbedenklichen Kunststoffen für Hartböden. Diese sind ebenfalls in verschiedenen Größen und Formaten erhältlich. Für jeden Einrichtungsstil eignen sich transparente Bodenschutzmatten, die es in klarer oder transparenter Optik gibt.
Parkett: Auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Raum achten
Holz ist ein lebendiger Werkstoff und arbeitet dementsprechend. Der Raum, in dem Parkett verlegt ist, sollte daher stets eine konstante Temperatur von etwa 20 Grad sowie eine Luftfeuchtigkeit zwischen 50 bis 60 % aufweisen. Bei unversiegelten Böden ist das besonders wichtig, denn wird zu viel Feuchtigkeit aufgenommen, quillt das Holz auf, bei einer zu niedrigen Luftfeuchtigkeit zieht es sich stärker zusammen. So können unschöne Fugen entstehen, die auch die Funktion beeinträchtigen. Raumtemperatur und -luftfeuchtigkeit lassen sich einfach mit einem Hygrometer, bei dem ein Thermometer integriert ist, kontrollieren.
Um eine zu hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden, sind zwei Dinge wichtig: Regelmäßiges Stoßlüften, mehrmals am Tag jeweils 10 Minuten und eine gleichbleibende Mindesttemperatur, die im Winter 16 Grad nicht unterschreiten sollte. Kalte unbeheizte Räume sind schädlich für das Parkett, denn sie begünstigen Kondenswasserbildung und somit auch Schimmel. Kalte Luft nimmt auch kaum Feuchtigkeit auf. Dadurch wird der Abtransport der Feuchtigkeit durch Lüften erheblich erschwert.
Beim Renovieren von Räumen immer akkurat abdecken
Es ist kein Geheimnis, dass eine akkurate Abdeckung des Bodens bei Renovierungsarbeiten im Raum, z. B. Malern oder Tapezieren, selbstverständlich sein sollte. Auch beim Möbelaufbau ist eine schonende Unterlage unverzichtbar, selbst wenn es schnell gehen soll. Malervlies ist hier die richtige Lösung – am besten in zwei Lagen. Es sollte bis an die Wand und in den Ecken ausgelegt werden. Unterschätzt wird auch das Anbringen von Lampen oder das Auswechseln von Leuchtmitteln. In diesen Bereichen fällt nämlich gerne Werkzeug aus der Hand, das unsanft auf den schönen Dielen landet und mitunter richtig heftige Beschädigungen hinterlässt.